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07.08.2021

Oderbruchmuseum - Sammeln im August

Mit einem Programmtag erkundet das Oderbruch Museum Altranft am 07. August das Sammeln.
Wie organisiert man eigentlich eine Sammlung? Darf man auch mal etwas wegwerfen? Wie bemisst man den Aussagewert historischer Objekte? Das sind Fragen, die sich nicht nur private Sammler stellen. Auch die Sammlungsbetreuung des Oderbruchmuseums, bestehend aus Nadja Hirsch und Peter Herbert, müssen sich immer wieder mit dem Sinn des Aufbewahrens auseinandersetzen. „Wegwerfen kommt für uns als Museum nur als aller-allerletzte Möglichkeit infrage,“ versichert der Museologe Herbert. „Um den unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten der Objekte gerecht zu werden, haben wir unser Depot in A- und B-Sammlung aufgeteilt. Das Museum und seine wechselnden Ausstellungen speisen sich dabei aus der A-Sammlung, während in der B-Sammlung Dinge für die nächsten Jahrzehnte aufbewahrt werden. Viel wichtiger ist allerdings die Frage nach dem, was neu in eine Sammlung eingefügt wird.“ Die Kriterien, die neue Ausstellungsstücke erfüllen müssen und verschiedenste Aufbewahrungsmethoden werden an einem neuen Programmtag am ersten August-Wochenende auf dem Berg-Schmidt-Hof in Altranft diskutiert und gezeigt. Dazu hat sich das Museum ein kurzweiliges Programm einfallen lassen. Gleich zum Start um 11 Uhr werden zwei große Türme aus Sammlungsgegenständen enthüllt, welche die Vielfältigkeit der Sammlung des Museums repräsentieren und in den nächsten Wochen noch anwachsen sollen. Das „Sammeltonium“, eine zweiköpfige Band aus Dresden improvisiert dazu Musik auf Dingen, die sie selbst gesammelt hat oder spontan in der Umgebung findet. Auch die Altranfter und Bad Freienwalder sind aufgerufen, sich aktiv an diesem Tag zu beteiligen. Schon im Vorfeld werden die Bewohner aufgerufen, dem Museum ortsgeschichtliche Objekte zu leihen oder zu spenden, um damit das historische Bauernhaus auf dem Hof ortsspezifischer auszustatten. Sammlungsbetreuerin Nadja Hirsch: „Das können Dinge sein, die in einem typischen Oderbruch- Bauernhaus zu finden waren, wie zum Beispiel ein Hausbuch, in dem die Erträge aus dem Garten und Rezepte vermerkt wurden, bestickte Bettwäsche oder Bilder mit Szenen aus der Umgebung. Wir schauen uns alles genau an und entscheiden gemeinsam, ob es in die Sammlung passt.“
Parallel findet an diesem Tag ein deutsch-polnisches Treffen für Heimatkultur statt. Die im letzten Herbst geknüpften Kontakte mit potenziellen polnischen Kulturerbe-Orten sollen vertieft werden. Im letzten Jahr waren Mitarbeiter des Museums mit Studierenden der Hochschulen in Eberswalde und Potsdam östlich der Oder unterwegs, um eine Zusammenarbeit vorzubereiten - in diesem Jahr werden die polnischen Partner nach Altranft eingeladen, die Netzwerkarbeit des Museums zu erläutern und über eine vertiefte Kooperation ins Gespräch zu kommen.

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